Wer an Schädlinge denkt, verbindet damit meist kranke Pflanzen. Doch können Schädlinge genauso im Haus vorkommen. Hier sind sie noch weniger gewollt wie draußen. Aber sie können ähnlich viel Schaden anrichten. Darum müssen sie schnell vertrieben werden. Um Schädlinge zu vernichten, gibt es etwa den Kammerjäger. Aber muss dieser wirklich sein?
Die Aufgaben des Kammerjägers:
Erst einmal vorweg: Kammerjäger ist kein Beruf. Der Begriff stammt aus der Zeit, in welcher Europa von Kaisern und Königen beherrscht wurde. Damals gab es mindestens eine Person am Hof, welche Schaben, Flöhe, Mäuse und vieles mehr aus den Gemächern des Herrn vertreiben musste. Ebenso sollten Schädlinge aus den Kammern der Bediensteten vertrieben werden. Die Aufgaben des Kammerjägers übernimmt heute der Schädlingsbekämpfer. Seit 2014 ist Schädlingsbekämpfer ein anerkannter Ausbildungsberuf in Deutschland. Die Arbeit ist vielseitiger geworden. Als Hauptaufgabe werden Räume von ungebetenen Tiergästen befreit. Vor allem gegen Tierchen, welche Krankheiten übertragen können, wird vorgegangen. Schädlingsbekämpfer gehen aber ebenso vor gegen Gartenschädlinge. Um sie zu identifizieren und zu vernichten, müssen sie das Schadbild und ihre Biologie kennen. Dabei legt der Kammerjäger Wert auf Umweltschutz und die Vermeidung von Schädlingen. Auch ist er beratend tätig. Dazu muss er jedes benutze Produkt notieren. Selbstverständlich hat sich der Kammerjäger mit den Mitteln und der Dosierung auszukennen. Es darf zu keinen chemischen Unfällen kommen.
Wie lange dauert seine Arbeit?
Bis alle ungebetenen Gäste verschwunden sind, kann es lange dauern. Wann der Kammerjäger fertig ist, kommt auf den Schädling und die Befallstärke an. Die Arbeit bei einer Wespenplage ist meist mit dem Entfernen des Nestes beendet. Spätestens nach wenigen Tagen ist letzte Wespe verschwunden. Einige Wochen kann der Kammerjäger hingegen brauchen, wenn es um Ratten, Flöhe und Motten geht. Nutzt der Schädlingsbekämpfer umweltfreundliche Mittel, dauert die Bekämpfung länger. Die Chemiekeule geht zwar schneller, kann jedoch vor allem in bewohnten Wohnhäusern nicht eingesetzt werden. Denn die Dämpfe können eingeatmet werden.
Wann ist ein Kammerjäger notwendig?
Bei einem Schädlingsbefall helfen manchmal schon Hausmittel. Dann kann sich das Geld für einen Kammerjäger gespart werden. Ob der eigene Versuch etwas bringt, hängt zum einen von den Schädlingen ab und zum anderen von ihrer Befallstärke. Schon bei dem ersten Punkt scheitert es meist. Denn wer weiß schon, wie Staubläuse, Silberfische, Holzwürmer und vieles mehr loszuwerden sind? Nicht jeder hat so viel Zeit, um sämtliche Bekämpfungsinfos im Internet nachlesen zu können. Gerade wenn kleine Kinder im Haushalt sind, muss gegen Schädlinge schnell gehandelt werden. Vor allem, weil sich viele Tierchen bald verbreiten. Wer seine eigenen Fähigkeiten in der Schädlingsbekämpfung dennoch versuchen möchte, kann dies gern machen. Spätestens nach 2 erfolglosen Tagen ist aber ein Kammerjäger zu beauftragen. Dieser kann auch gleich prüfen, ob es noch mehr des Schädlings im Haus gibt, etwa in einem versteckten Nest.